Wie erkenne ich eine Abhängigkeitserkrankung?
Abhängigkeit ist eine Erkrankung, die mehrere psychische und körperliche Probleme umfassen kann.
Diese entstehen, wenn ein Suchtmittel wiederholt konsumiert wird. In einem aktuellen psychiatrischen Klassifikationssystem (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders – DSM-5, American Psychiatric Association, 2015) werden 11 Kriterien für eine „Substanzgebrauchsstörung" aufgelistet.
Die Erfüllung von mindestens zwei Punkten spricht für einen problematischen Konsum:
- Wiederholter Konsum, der die Erfüllung wichtiger Verpflichtungen verhindert (in der Schule, bei der Arbeit oder zu Hause).
- Wiederholter Konsum, obwohl das zu gefährlichen Situationen führen kann (Alkohol am Steuer oder beim Bedienen von Maschinen).
- Fortgesetzter Substanzgebrauch trotz wiederkehrender oder ständiger sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme.
- Toleranzentwicklung (Ständig steigender Konsum bzw. nachlassende Wirkung einer bestimmten Menge der Substanz)
- Entzugssymptome (Schwitzen, Unruhe, Zittern) oder der Versuch, diese durch den Konsum der Substanz abzuschwächen oder zu verhindern.
- Konsum in großen Mengen oder länger als geplant.
- Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Substanzgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren.
- Hoher Zeitaufwand für Beschaffung und Einnahme der Substanz oder um sich von deren Wirkung zu erholen.
- Vernachlässigen und Aufgabe wichtiger Aktivitäten (familiär, beruflich, sozial) aufgrund des Substanzkonsums.
- Fortgesetzter Konsum trotz körperlicher und/oder psychischer Probleme.
- Craving (das starke Verlangen nach der Substanz)