Kaufsucht

Laut einer Studie der Arbeiterkammer Wien aus dem Jahr 2017 sind 11 Prozent der Bevölkerung kaufsüchtig, etwa 13 Prozent sind kaufsuchtgefährdet. Jüngere Frauen sind am stärksten betroffen. Dabei kaufen Frauen eher Kleidung, Schuhe, Schmuck, Kosmetika, Lebensmittel, Haushaltsgeräte oder Bücher. Männern greifen dagegen vermehrt zu Technik-Artikeln, Sportgeräten, Autozubehör oder Antiquitäten.

Symptome der Kaufsucht

Kaufsucht gehört zu den nicht stoffgebundenen Formen der Abhängigkeit. Sie manifestiert sich als unkontrollierbares Verlangen nach exzessivem Kaufen. In vielen Fällen ist es zu Beginn der Sucht allerdings schwierig, problematisches Kaufverhalten von einem Normalverhalten abzugrenzen. In späteren Stadien der Kaufsucht werden zwanghaft Produkte gekauft oder Dienstleistungen in Anspruch genommen.

Dabei steht nicht das Gekaufte im Mittelpunkt, sondern vielmehr der Akt des Kaufens als solcher. Dieser vermittelt eine tiefe Befriedigung, die aber nicht lang anhält. Stattdessen stellen sich Niedergeschlagenheit, Enttäuschung oder ein schlechtes Gewissen ein. Das pathologische Kaufen gehört zu den heimlichen Leiden und bleibt meist lange Zeit unbemerkt. Nicht selten sind hohe Schulden Folge der Kaufsucht.

Auch andere psychiatrische Erkrankungen wie Depression, Angststörungen, Substanzabhängigkeiten, Essstörungen, Störungen der Impulskontrolle und Zwangsstörungen sind bei Kaufsüchtigen zu beobachten.

Therapie der Kaufsucht

Der Kontrollverlust stellt ein wesentliches Suchtmerkmal dar. Selbstkontrollierter Umgang im Kaufverhalten ist für die Betroffenen daher eine große Herausforderung, die oft therapeutischer Unterstützung bedarf. Eine solche bieten wir Menschen mit auffälligem Kaufverhalten im Rahmen einer ambulanten Behandlung am Anton Proksch Institut.